[Inhalt - Einleitung]
Den folgenden Ausführungen liegt ein Vortrag zugrunde, der auf einem Imkerlehrerkursus am 1. Mai 1918 im Kaiser Wilhelm Institut für Biologie gehalten wurde. Anderweitige Arbeiten und eine leidige Krankheit verzögerten die gewünschte Herausgabe im Druck.
Um das Studium zu erleichtern, ist der Stoff durch zahlreiche Beispiele und Übersichten erläutert, in kleinen Kapiteln dargeboten und jedes Kapitel mit einem Merksatz geschlossen.
Denn obwohl auch der Forscher einiges Neue im vorliegenden ersten Theoretischen Teil finden dürfte, z. B. auch in der Darstellung der Vererbungserscheinungen, die ich azygote nannte, ist in erster Linie auf den Züchter Rücksicht genommen. Darum wurde auch an verschiedenen Stellen der schwere Gang der Theorie unterbrochen durch kürzeres Verweilen bei mehr praktisch gerichteten Bienenzüchtungsfragen.
Es handelt sich ja nicht so sehr um eine geschlossene Darstellung einer allgemeinen Züchtungslehre, sondern um einen Versuch,- die mendelistischen und die durch MENDEL neu befruchteten variationsstatistischen Vererbungslehren (die anderen Theorien von heute verdienen den Ehrennamen wissenschaftlich nicht) auf die Züchtung eines bestimmten Nutztieres anzuwenden, und zwar das erste Mal ausführlicher anzuwenden, soviel ich sehe.
Es könnte immerhin sein, daß die starke, gründlichere Rücksichtnahme auf ein spezielles und dabei so lehrreiches Nutztier auch für den von Nutzen ist, der, selbst nicht ImkerZüchter, sich belehren möchte über Züchtung und Vererbung überhaupt.
Sollten für den zweiten, praktischen Teil Wünsche und Anregungen in Bälde an mich gelangen, so können sie unter Umständen noch berücksichtigt werden (vgl. besonders der Anhang). Ein ausführliches Literaturverzeichnis wird dem 2. Teil, beigegeben werden.
Für das Mitlesen der Korrektur und einige sachliche Winke bin ich insbesondere Herrn Kollegen Dr. KAPPERT zu Dank verpflichtet, ebenso dem Herrn Verleger für Nachsicht und Entgegenkommen in mancherlei Hinsicht.
Die Abbildungen 9, 11, 12, 13 und 15 zeichnete Herr Kunstmaler PAUL FLANDERKY, Berlin.
BerlinDahlen, Kaiser Wilhelm Institut für Biologie, Forschungsstelle für Bienenbiologie und Bienenzüchtung, im Juli 1919.
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