[German]

„Sperma mischen mit dem HARBO-System”

Die HARBO-Spritze modifiziert nach Schley bietet die Möglichkeit zum Mischen von Sperma !
Die lange Einwegpipette wird dazu geteilt und die Spermasäule praktisch durch eine „Mischdüse“ (ausgezogene Spitze mit einer etwas größeren Lochöffnung, wie die einer Besamungskanüle) hin und her bewegt und dabei gemischt. Beide Teile werden zusammen mit dem Schlauchstück (4) verbunden bzw. abgedichtet.

Figure:  Harbo type syringue by Prof. Dr Peter Schley.

Für diese Möglichkeit zum Mischen wurde von mir die „Mischdüse“ weiter nach vorne verlegt und mit einer Mikropipette in ganzer Länge verbunden. Die Verwendung einer ganzen Pipette möchte ich auch deswegen, weil die Spermagewinnung und die Besamung meist nicht am gleichen Tag erfolgt und sich auch für einen eventuellen Austausch unter Kollegen besser eignet.

Damit man auch weiterhin eine längere Spermasäule mischen kann, wurde dementsprechend die Länge der Besamungskanüle angepasst, sodass man eine Befüllung der Pipette in zwei oder drei Schritten bzw. Mischvorgängen erreicht.

Die ersten experimentellen Versuche um z.B. die Wirkungsweise zu verdeutlichen bzw. sichtbar zu machen, wurden von mir bereits im Februar 2014 durchgeführt. Es wurde dazu eine Flüssigkeit eingesetzt, welche eine ähnliche Konsistenz wie das Sperma aufweist und ein Teil davon wurde eingefärbt.

Geplant ist, in diesem Jahr mit einer Anpaarung von zwei Drohnenlinien (jeweils zwei oder drei Geschwistervölker) zu beginnen und diesbezüglich wurden für den Versuch die Flüssigkeiten (weiß und rot) sowohl kleine Mengen (ca. 2 mm Säule) im Wechsel, als auch in nacheinander größeren Mengen (2 x ca. 3 cm Säule) aufgenommen und wechselseitig gemischt.

Die im Wechsel aufgenommene Flüssigkeitssäule erreichte beim Mischen schneller eine einheitliche Färbung als die beiden nacheinander aufgezogenen Säulen, was aber auch nicht anders zu erwarten war.

Obertrubach, den 20.02.2014

Alfred Schrüfer

Besamungsaktion 2014:

Die Durchführung hat sich kaum aufwendiger als üblich gehandhabt und alle unsere Einheiten, der mit gemischtem Sperma besamten Königinnen, weisen ein normales, schönes Brutnest auf. Aufgrund dessen werde ich mich zukünftig mit dieser Möglichkeit zum Mischen auch weiterhin beschäftigen, da ich einfache Lösungen generell bevorzuge.

Natürlich kann man hier nicht von einer nahezu 100%igen perfekten Homogenisierung sprechen, für mich aber ist diese weniger arbeitsaufwendige Methode dennoch eine ausreichend gute Möglichkeit für das Mischen des Spermas von einer oder auch von mehreren Drohnenlinien.

Diese Methode ist auch bestimmt noch weiter ausbaufähig und man kann z.B. bei der Verwendung von einer Besamungskanüle und einer Pipette mit einem Durchmesser von 2,0 mm die Spermakapazität noch erhöhen.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Schley, der mich erst auf dieses System zum Mischen aufmerksam gemacht hat.

Obertrubach den 01.10.2014

Alfred Schrüfer